Inhalt von Gedichte diverse 1:
Das Schachbrett
Der Hackenberg
Schere Stein Papier
Die Brennnessel
Wandern

Das Schachbrett

Ich bin uralt und dennoch nicht weise,

trat vor langer Zeit an, meine Weltreise.

32 dunkle sowie helle Felder nenne ich mein eig‘n,

kann damit mathematisch, meine große Stärke zeig‘n.

Auf mir standen schon Könige und Damen,

viele Bauern, doch sie säten keinen Samen.

Auch ritten über meine Felder schon viele Reiter,

und Türme stehen da, sie sind wie Außenseiter.

So können Könige ohne einen Krieg auf zu wieg‘n

um ein Unentschieden kämpfen, verlieren oder sieg‘n.

Je zu sechzehnt sie sich dann gegenüber steh‘n,

schwarz und weiß um jeweils den Gegner zu seh‘n.

Bauer, Turm und Reiter wissen um ihren Zweck,

und decken ihren König vor dem Gegner keck.

Beschützerin jedes Königs, ist auch seine Dame,

sie ist seine Königin, deshalb eine sehr Achtsame.

Strategisch wird gezogen Zug um Zug,

mit viel bedacht, aber ohne Betrug.

So mancher Bauer muss vom Feld,

auch ein Reiter zum Opfer fällt.

Nun ein Turm, er wurde besiegt,

neben dem Brett der Länge nach liegt.

Stunden oft, dauert so eine Partie,

und endet dann oft in einem Remie.

So beginnt wieder ein neues Spiel,

weil keiner der Könige, zum Opfer fiel.

Wieder wird jeder Zug gut bedacht,

die man auf meinen Feldern macht.

Man plant schon weit in vorhinein,

welcher Zug, könnt‘ wohl des Gegners sein.

Um so nicht in eine Falle zu geh‘n,

wo möglich ohne Dame da zu steh‘n.

Bauern, ja sogar Reiter liegen schon dar nieder,

der Turm steht standhaft, hält sich noch bieder.

Doch siehe da, auch der Turm, jetzt fällt,

die Dame ist ungeschützt, nun bloßgestellt.

Nun zu dem Königs entsetzen,

kann ihn jetzt der Reiter verletzen,

Oje, die Dame ohne bedenk‘n,

tut er nun als Opfer her schenk‘n.

Der König hat nun ohne bedacht,

sich sehr verwundbar gemacht.

So setzt der Turm einfach und glatt,

den König des Gegners, Schach matt.

© L. W. 2008

Der Hackenberg

Ein Juwel am Rande von Wien,

wandert so mancher gerne dort hin.

Mitten von Weingärten umgeben,

tut er sich 300 Meter hoch erheben.

Ist man am Hackenberg oben angekommen,

eine Aussicht…man ist total benommen.

Wien liegt einem, man glaubt es kaum, zu Füßen,

man kann von Prater bis in den „Zehnten“ grüßen.

Das Wasserschloss ist auch nicht zu übersehen,

mitten am Berg, das muss man sich ansehen.

Wenn man ein Stückchen weiter geht,

dann vor der Lagerwiese steht.

Hier können Kinder sich frei bewegen,

spielen, hüpfen, über die Wiese fegen.

Für die Besucher steht so manche Bank bereit,

man genießt den Ausblick, er ist so weit.

Neustift und den Wienerwald kann man sehen,

auch nach Sievering ist es nicht weit zu gehen.

Es gibt Gärten, gestaltet ganz liebevoll,

dies zu sehen ……. es ist einfach toll.

Viele haben hier ihr kleines Paradies gefunden,

es ist wie in einer anderen Welt, hab’s nicht erfunden.

Wer den Hackenberg hat mal gesehen,

der kann mich sicherlich verstehen.

© L. W. 2007

Schere Stein Papier

Es ist ein altes Knobelspiel,

um zu gewinnen ist das Ziel.

Der Stein, seine Härte hat ihm geprägt,

dadurch er die Schere schlägt.

Doch das Papier, siehe es ein,

das wickelt ein den harten Stein.

Eins zwei drei

schneidet die Schere das Papier entzwei.

Wer mit 3 Punkten in Führung liegt,

der hat dann eindeutig gesiegt.

Die Regeln des Spiels, sind dir nun bekannt,

die Symbole werden gedeutet wird mit der Hand.

Zeige ich mit der Hand, zum Beispiel den Stein,

und du nimmst die Schere, wirst du der Verlierer sein.

Ach ja, ohne zu zögern, sondern ganz schnell,

musst du nun zeigen, was du gewählt hast, auf der Stell.

Nun lass uns endlich mit diesem Spiel anfangen,

es verbirgt keine Gefahren, darum kein Bangen.

Unentschieden es nach etlichen Runden stand,

wer Sieger wird, war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.

Der Zufall führt bei diesem Knobelspiel Regie,

verlassen auf die getroffene Wahl, kann man sich nie.

Man begann die Mimik des anderen zu studieren,

versuchte auch durch Eingebung zu taktieren.

Doch anscheinend dies alles weder half noch nütze,

vielleicht ein Pokerface vor der Niederlage schützte.

Auch Strategien, die helfen nicht um zu gewinnen,

und die Zeit ist zu kurz, um darüber nach zu sinnen.

Darum spiel dieses Knobelspiel mit Humor,

denn tust du es nicht, wärest du ein armer Tor.

Denn Schere Stein Papier, sie drehen sich im Kreise,

jeder für sich, gewinnt oder verliert auf seine Weise.

© L. W. 2014

Die Brennnessel

Ihre so ausdauernde Anhänglichkeit ist einfach grandios,

so mancher Gärtner, wäre diese Staude gerne wieder los.

Vom großen Nutze ist sie dem Menschen dabei,

verwenden kann er die Brennnessel für so mancherlei.

So soll sie auch vor teuflischen Anfechtungen schützen,

auch als antidämonisches Mittel kann man sie benützen.

Brennnesselzauber oft in Märchen man findet,

das Gute das siegt, das Böse, das verschwindet.

In Brennnesselhorsten sollen sogar Geister wohnen,

stört man sie, würden sie einem nicht verschonen.

Sie piksen und piksen, die Haut davon einem brennt,

am besten so schnell man kann, von dannen rennt.

Am Gründonnerstag, da sammle die Brennnessel ein,

geschützt soll das Haus nun vor Blitzschlag sein.

Böse Kräfte haben über das Vieh keine Macht,

hat man eine Brennnessel an der Stalltür‘ angebracht.

Es stinkt zwar fürchterlich, die Brennnesseljauche,

aber zur Ungezieferbekämpfung man sie gebrauche.

Sollen die Hühner viel mehr Eier legen,

soll man Brennnesselsamen ins Futter geben.

Pferdefell wird glänzend, und sie bekommen auch Feuer und Kraft,

dies der Brennnesselsamen ins Fressen gegeben, das schafft.

Wenn die Kuh täglich ein Büschel Brennnessel verzehrt,

den Bauern, einen willkommenen Milchsegen beschert.

Bei der Aufzucht von Enten und Gänsen soll man auch,

verwenden die Brennnessel, es ist ein sehr alter Brauch.

Für Schmetterlinge ist die Brennnessel eine Offenbarung,

spendet sie doch für den Nachwuchs, ausreichend Nahrung.

Lässt die Milch sich nicht und nicht zur Butter ausrühren,

soll man schlagen das Fass, es soll die Brennnessel spüren.

Angeblich wird die Milch weniger schnell sauer sein,

gibt man eine Brennnessel in den Milchtopf hinein.

Am 1. Jänner man essen soll, will man haben ein gutes Jahr,

einen Brennnesselkuchen, der hilft angeblich so wunderbar.

Am Gründonnerstag die Brennnessel als Gemüse gegessen,

Geldmangel, ach den, kann man nun getrost vergessen.

Als Heilpflanze ist sie schon sehr lange bekannt,

Hippokrates hat die Brennnessel schon so genannt.

Zur Blutreinigung wird sie gerne verwendet.

Auch Eisen die Brennnessel einen spendet.

Ob Leber, Magen Darm und Galle,

die Brennnessel hilft auf jedem Falle.

Zur Durchblutungsförderung ist ein Vollbad angebracht,

einen Sud aus der Brennnessel man dafür macht.

Als Tee getrunken, kann sie die Harnsäure austreiben,

erspart bleibt dem Mann das Prostata – Leiden.

Auch bei Hämorrhoiden Magen und Darmbeschwerden,

kann der Brennnesseltee sich sehr heilsam gebärden.

Giftstoffe entfernt die Brennnessel aus Muskeln und Gelenken,

den Cholesterinspiegel sagt man, kann sie sogar senken.

Oh Schreck, es fehlt am Haupt so manches Haar,

Brennnesselessenz Einreibung, hilft da wunderbar.

Eine Brennnesselkur bringt die Lebensgeister in Schwung,

angeblich fühlt man sich danach, so herrlich jung.

Brennnesselsamen vermengt mit Honig und Wein,

soll gut gegen Brustschmerzen und Husten sein.

Im sexuellen Bereich, ein stärkendes Tonikum sind Brennnesselsamen,

schon vor vielen hundert Jahren, die Menschen darauf kamen.

Brennnesselsamen, sie schmecken eigentlich lecker,

für ältere Personen sind sie wie ein Lebenswecker.

Hat der Mensch zerstört durch sein vieles roden,

die Brennnessel heilt den brach liegenden Boden.

Zuviel Stickstoff kann sie umwandeln zu jeder Zeit,

macht die Erde für die kommende Generation bereit.

Angeblich das Beste Hausmittel gegen Rheuma zu letzt,

es hilft wenn man sich in eine Brennnesselstaude setzt.

Doch dazu muss man noch etwas Wichtiges sagen,

den Atem anhalten … will man es wirklich wagen.

Die Brennnessel nesselt dann angeblich nicht,

tut sie es doch, hilft einem auch kein Gericht.

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Apropos, Gericht, in Frankreich herrscht der Brennnesselkrieg,

die Pharmakonzerne haben gewonnen, welch trauriger Sieg.

Dort gibt es per Gesetzt und Strafe ein Weitergabe und Anwendungsverbot,

erlaubt sind die Pestizide, Informationen über Brennnessel machen sie Tod.

Es gab auch eine Satirezeitschrift, sie wurde die Brennnessel genannt,

doch die gibt es schon lange nicht mehr, ist heute fast unbekannt.

Meinen Bericht über die Brennnessel schließe ich nun,

wusste selbst nicht, was diese Wunderpflanze alles kann tun.

© L. W. 2010

Wandern

Kann sein....von einem Ort zum Anderen zu geh‘n,

um zu sehen wie hier die Häuser und Kirchen steh‘n.

Staunen was geschaffen hat des Menschen Hand,

Brücken, Strassen und so manche Betonwand.

Kann sein.....über Felder und Wiesen zu schreit‘n,

überrascht sein, von ihren unendlichen Weit‘n.

Goldenes Korn, der Wiesen saftiges grün, die Blumen so bunt,

oh.....................das ist schön tut der Mund kund.

Kann sein....einen Hügel hinauf zu eilen

um auf einen ruhigen Platz dort zu verweilen.

Seinen Gedanken nach zu hängen

begleitet von dem Vogels Gesängen.

Kann sein....gleiten durch den Bach mit Vorsicht,

das Wasser gurgelnd lacht, das Sonnenlicht darin sich bricht.

Die Steine voll Moos, vom Wasser umspült,

das Nass die Füße angenehm kühlt.

Kann sein....zu erklimmen einen Berg,

ist man am Gipfel, fühlt man sich wie ein Zwerg.

Mit Ehrfurcht und bedacht lässt man die Blicke schweif‘n,

ein Ausblick, man kann es gar nicht begreif‘n.

Kann sein....ein bewegen durch Kälte , Eis und Schnee,

um im diffusen Licht zusehen eine Rauhreiffee.

Den kalten Frost, du spürst ihn in deinem Gesicht,

die Bäume ächzen unter den Schnees Gewicht.

Kann sein....wandeln durch des Waldes Pracht,

das rauschen der Blätter ein leises Konzert entfacht.

Die Ruhe und Stille....doch der Wald ist voll Leb‘n,

so manchen Tier hat er ein zu Hause gegeb‘n.

Kann sein....nein es ist so, gibt so viel zu seh‘n,

man muss nur mit offenen Augen und Herzen geh‘n.

Die Natur so vielfältig man glaubt es kaum,

komm schau, es ist wie ein wunderbarer Traum.

© L. W. 2005